Kürzeste oder schnellste Route?
Das Auto-Navi fragt: A) kürzeste oder B) schnellsten Route?
A) zum Benzin bzw. Kilometer sparen und B) um Zeit zu sparen. Also einfach auf Indoor-Navigation übertragen? Falsch!
Ich bewege mich im Gebäude ganz anders als mit dem Auto. Bei einer Autofahrt spielt Zeit sparen eine große Rolle. 2 Stunden oder nur 1:45 bis zum Ziel – das ist ein fühlbarer Unterschied, inklusive Rückweg eine halbe Stunde Zeitersparnis. Eine Fehlentscheidung auf der Autobahn, wie z. B. eine verpasste Ausfahrt kann schon mal 15 Minuten zusätzlich kosten. Das sind sehr wertvolle Minuten, die man lieber anders verbringt.
Wenn ich in ein neues Gebäude komme interessiert mich vor allem eins: eine sichere Route. Das ist das entscheidende Kriterium. Gut begehbare Wege, ausgeleuchtete Flure, überdacht, keine unnötigen Stufen oder Höhenunterschiede. Ich möchte da entlang laufen, wo ich mich sicher fühle. D. h. keine engen Gänge, keine Keller oder steile Wendeltreppen, auch wenn das im Einzelfall bedeuten würde ein wenig Zeit zu sparen. Wenn man am Ende 100 Meter mehr und oder 30 Sekunden länger gebraucht hat, als es theoretisch möglich gewesen wäre, ist das nebensächlich.
Auch für das Gebäude wichtig
Eine gute Wegführung ist auch für das Gebäude wichtig. Nicht überall, wo die Besucher gehen können, sollen sie auch gehen. Zum Beispiel möchte man in großen mehrstöckigen Krankenhäusern häufig den Besucherverkehr lieber im Erdgeschoss haben, als in den einzelnen Abteilungen. Auch wenn bestimmte Flure eine Abkürzung darstellen, möchte man eine sensible Krankenstation nicht als Durchgangsflur nutzen.
Diese und viele weitere Fragen werden mit der „WEGZWEI“-Navigation beantwortet. Seit kurzem ist es für Besucher im Viersener Kreishaus möglich, sich per Smartphone durchs Gebäude führen zu lassen. Die App leitet zu Zielen, Zimmern oder Terminen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreises Viersen. Der Kreis Viersen ist die erste Verwaltung, mit der das Aachener Unternehmen WEGZWEI zusammenarbeitet.
Umsetzung
Man sieht, die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Es geht in erster Linie um eine sichere und gute Route. Diese ist dann übrigens automatisch auch schnell, da das Ziel ohne Komplikationen gefunden wird.
All diese Punkte fließen in unsere Arbeit bei WEGZWEI ein. Deswegen achten wir beim Aufbau des Pfadnetzes darauf, dass bestimmte Wege bevorzugt werden, andere werden abgewertet, Aufzüge hoch- und runtergewertet, Türen nur einseitig nutzbar um hier nur einige Beispiele zu nennen. Zentrale philosophische Erkenntnis: Der Mensch ist kein Auto.